Mobile Dinge
Das Projekt "Mobile Dinge, Menschen und Ideen. Eine bewegte Geschichte Niederösterreichs" untersucht Dynamiken in insgesamt sechs Themenbereichen und in Zeitschnitten von über 7000 Jahren. Beforscht werden Objekte aus den Landessammlungen Niederösterreich sowie aus Stadt- und Regionalmuseen und weiteren institutionellen Sammlungen auf dem Gebiet des heutigen Niederösterreich.
Mit menschlichem Ortswechsel, egal ob freiwillig oder erzwungen, geht die Mobilität von Dingen und Ideen einher: Die damit verbundene Begegnung mit dem „Fremden“ hatte und hat das Potenzial, das „Eigene“ zu verändern, sei es durch die Attraktivität des „Neuen“ und die damit verbundene Aneignung, oder aber durch Ablehnung desselben. Somit sind mobile Dinge, Menschen und Ideen zentrale Faktoren soziokultureller Veränderung. „Kultur“ als dynamische gesellschaftliche Kategorie und Grundlage gesellschaftlicher Identität wird erst durch den Fokus auf Mobilität verständlich.
Mobilität verändert nicht nur die Beschaffenheit und das Aussehen von Dingen, sondern auch ihre Bedeutung, Zuschreibung und Bewertung durch ihre Benützung und Betrachtung. Das Forschungsinteresse liegt deshalb nicht nur bei der Mobilität von den Dingen, sondern auch bei der Mobilität, wie sie an den Dingen sichtbar wird.
Bewegte Mode im nördlichen Niederösterreich
Aufbauend auf einer flächendeckenden Datenerhebung zu Textilbeständen in Regionalmuseen Niederösterreichs nördlich der Donau rekonstruiert das Teilprojekt "Bewegte Mode" Dynamiken der Austausch- und Aneignungsprozesse im Bereich der ländlichen Bekleidungskultur.
Forschungsteam: Institut für Geschichte des ländlichen Raumes, St. Pölten, in Zusammenarbeit mit dem Museumsmanagement Niederösterreich.
Buchpublikation im Jahr 2024.
www.mobiledinge.at/bewegte-mode
Blogbeitrag vom 14.1.2021: "Weitertragen"
Abschlusstagung am 3.-5. November 2021
Bei der Abschlusstagung, die von 3. und 4. November 2021 in St. Pölten stattfindet, werden Forschungsergebnisse in sechs Themenbereichen und in Zeitschnitten von über 7000 Jahren präsentiert. Die Exkursion ins MAMUZ Schloss Asparn/Zaya und Museumsdorf Niedersulz am 5. November 2021 bietet einen gelungenen Abschluss des Forschungsprojekts.
Das Detailprogramm der Tagung finden Sie unter diesem Link.
Eckdaten zum Projekt
Projektpartner:
Institut für jüdische Geschichte Österreichs (Lead)
Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit der Universität Salzburg
Ilse Arlt-Institut für Soziale Inklusionsforschung an der FH St. Pölten
Institut für Geschichte des ländlichen Raumes
Ludwig-Boltzmann Institut für Kriegsfolgen-Forschung
Zentrum für Museale Sammlungswissenschaften der Donau-Universität Krems
Laufzeit: Februar 2019 - Jänner 2022
Gefördert durch das Land Niederösterreich im Rahmen der FTI-Strategie.