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Schulinventarium

Inventarium der unter dem Patronate der Malteser Ritter Orden Comenda Herrschaft Mailberg stehenden Pfarrschule Rabensburg Präsentantien Schrift: dieses wurde zwar bisher von dem Ortspfarrer und der Gemeinde ausgeübt, allein gemäß dem Grundsatze der Gerechtigkeit und dankbarkeit: "Wer große Lasten trägt, dem gebührt auch das Ehrenrecht!" gehört es dem Hochw. Komen thur Mailberg, weil Hochderselbe so große Patronats Lasten tragen muß. An Gebäuden Das Schul und Wohnhaus ist, nach dem es in 1794 beinahe den ganzen Markt Rabensburg verwüstenden Feuerbrunst, vom Grunde aus gänzlich von nur aus Ziegelmateriale mit Kalkmalter solid erbauet, doch mit übermäßig schwerem Ziegeldache belastet, und der Dachstuhl äußerst beufällig, schon in der so kurzenZeit seiner Existenz, und dies nur darum: weil das BauHolz zu unrechten Zeit gefällt worden, folglich den Wärmeschaden preisgegeben wurde auch wurden die Latten gar zu schwach gewählt, und daher deswegen bey Sturmwinden und großem Schneefalle mit Einturze. Auch verursachen die höchst mäßig gebauten Dachfenster großen Schaden dem Dachgerüste. Diese drohenden Mängel fordern mächtig eine baldeste Radicalreparatur, wenn der am 17. Mai d.J. von der k.k. kreisämtl. Commission beschlossene Neuumbau, große Auslagen wegen, verschoben werden mußte. Der dachboden ist zwar mit Ziegeln gepflastert aber voll Blößen, welche bey einer Feuersbrunst der sämtlichen Zimmer Gefahr drohen, ebenso die beufälligen, äußerst mangelhaft verwahrte Dachstiege. Die Haustühren gassen-und hofwärts sind äußerst baufällig. Das Unterrichtszimmer hat einen neuen guten Ofen, eine mittelmäßig gute Thür, 4 innen gänzlich beufällige, 4 äußere gute Fenster, der bretterne Fußboden ist sehr magelhaft die Rohrdecke sollte mit eiserne Schraufen aufgezogen werden, weil sie bisher durch Regengüsse, des mengelhaften Daches wegen großen Schaden gelitten hatte. Die Sitzbänke der Schüler sind in mittelmäßig guten Zustande, 6 neue, 9 sehr lange Bänke sind dringendst nöthig, für welche noch leerer Platz ist. Für kleine Tisch 3 Stühle 1 Bücherkasten sind aus 1841 neu. Die schreibtafeln sind megelhaft, das Gestell derselben, wie auch der Auftritt zu demselben und Schullehrersitze seit 1841 neu. Ein Crucifixbild, Holzfenster mittelmäßig. Die an den Wänden dieses Unterrichtszimmers hängenden 13 biblischkatechetischen Ölgemälde sind ein Geschenk von dem Ortspfarrer. Dieses Unterrichtszimmer ist geräumig genung, wenn die 6 neuen, den noch leeren Platz ausfüllenden Bänke aufgestellt werden, um die Zahl von itzt schulpflichtige Kindern beginnen, ergo vorschriftsmäßig zu platzieren; weil der Unterricht nicht ganz sondern nur halbtäglich des zwey, für Landestrivialschulen gesetzlich bestimmten Abtheilungen ertheilt wird, und ein Schulgehilfe zwar itzt schon der großen Schuljugend Anzahl wegen, aber größtentheils nur vom Schullehrer besoldet und unterhalten wird, weil die Stiftung auf einen Schulgehilfen bishel nur 13fl 15 kr an Interessen beträgt. Das Vorhaus oder Hausgang ist mir Brettern gedielt, die schon ganz verfault sind. Das Wohnzimmer gassenwärts hat 2 äußere gute 2 innere mangelhafte Fenster, eine mangelhafte Thür, einen neuen Ofen Bretterfußboden mangelhaft, die ROhrdecke sollte auch mit eiserne Schraufen aufgezogen werden. Die Küche geräumig, aber zu finster, da sie ihr Luft nur vom Hausgang erhält. Das Gehilfenzimmer hofwärts hat einen mangelhaften Ofen, detto Thür, Fußnoden und Rohrdecke. Die Hofstiege wurde heuer in guten Stand gesetzt. Unter dem Haus ist ein guter kleiner Keller. Die Rauchfänge un d die 2 Feuermauern sind im guten Zustad. b) Der gemeinschaftlich zum Gebrauch für die Schule und die im Hofe anwesenden fürstl. Wirtschaftsdiener bestimmte Wasserradbrunn ist 1842 in guten Stand renoviert worden. c) Ein sehr baufälliges kleiner Stallgebäude für 1 Koh und 2 Schweine im Hofe, eigentlich freyen Platze, steht auf dem der Gemeinde gehörigen Grunde. d) Eine doppelt abgetheilte Retirade, ein baufälliges Holzgerüst. e) Holzschupfe - keine Garten Ein kleines Gärtchen 20 kl Gemeindegrund dem Nutzgenuß des Schullehrers überlassen in so lange des Schullocal nicht anderswo transferiert wird. Pfarrschule Rabensburg 12the DEc. 1843 Heinr. Sichrowsky Maltheser Pf. Nachsatz vom 14. Dec 1843 Im Namen unserer Marktgemeinde Rbg. Übergeben wir dem hiesigen Pfarrschullehrer den freyer Naturgenuß des Platzes, wo sich itzt sein Gärtchen und Kohstall mit der Dungstätte befindet, zu diesem Gebrauche für immer, in so lange die Schule nicht anders wohin gebaut wird. Urkund dessen unser Unterschrift Spätere Ergänzung vom Pfarrer Sichrowsky ohne Datum: Wegen Aufsetzen einer oberen Etage aus MAngel und Gelde, der sämtlichen gesetzlichen Verpflichtungen nicht möglich war nachzukommen, (und bis jetzt auch nicht nöthig war), dievon mir beygeschaffenen 4 neuen langen Schulbänke in überflüßiger Raum für die Jugend besorget wurde, und so ließ ich im August 1844 das Ziegeldach der Schule reparieren, statt der ebenso unsinnig wiee beym Pfarrhofe gebauten 3 Dunstfenster um 2 bessere aufstellen, und das ganz abgelumpte Äußere des Schulhauses anwerfen und aneißen, wie auch 2 große Mühlsteine als Schulsetzsteine aufstellen, wonach die Schule ein honorables Exterieur bekam. Nun können wir den Umbau in patientia abwarten.

Inventarnummer
RSM87
Teilsammlung
Geschichtszimmer (OG)
Material
Papier
Breite
44.5 cm
Technik
geschrieben
Objekttyp
Museumsobjekt
Entstehungszeit
1841 -

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