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„Komme gleich….“ – Walzengravieranstalt Guntramsdorf in Betriebspause

Wirtschaftsstandort NiederösterreichDIPkatalog

Dieser Beitrag ist Teil der Serie "Wirtschaftsstandort Niederösterreich". In dieser sammeln und zeigen wir Museumsobjekte aus der Wirtschafts- und Industriegeschichte des Bundeslandes und lassen sie erzählen: Entdecken Sie Firmen, die von weltweiter Bedeutung waren; Produkte, die man heutekaum noch (er-)kennt; Persönlichkeiten mit Einfallsreichtum und sozialem Engagement, und und und... Wir wünschen viel Freude beim Schmökern in unserer digitalen Ausstellung!

Nach dem digitalen Schmökern ab ins Museum: Besuchen Sie die Walzengravieranstalt Guntramsdorf!

„Komme gleich … So als ob sie nur für eine Betriebspause abgeschaltet worden wäre, stehen die Maschinen, Räder und Transmissionsriemen der seit 1911 nahezu unverändert gebliebenen Walzengravieranstalt nunmehr still.“[1] Dieser ist der erste Satz im einem der ersten Flyer des Museums „Gewerbemuseum in der Guntramsdorfer Walzengravieranstalt". Ihre Geschichte beginnt am Standort Steinfeldgasse 4 mit der Erteilung der Baubewilligung am 04. April 1914 durch die Gemeinde Guntramsdorf.[1] Dort wurde ab dem Tag der Übersiedelung am 1. August bis zur Schließung des Betriebes 1986 durchgehend gearbeitet.[2] Der circa 250 m²[3] große firstständige Werkstattbau besteht im Wesentlichen aus der im Zentrum gelegenen Arbeitshalle, die von einem Büro mit Eingangsbereich sowie einem weiteren Raum im Nordwesten und den in südöstlicher Richtung abschließenden Räumlichkeiten, die heute als Lager historischer Objekte und Maschinen verwendet werden, flankiert wird. Hier wurden im Auftrag österreichischer und ausländischer Firmen der Textil-, Papier-, Metall-, Kunststoff- und Glasindustrie Druck- und Prägewalzen hergestellt.

Zur Kundschaft zählten teilweise heute noch bestehende Firmen wie Semperit, Bunzl & Biach oder ehemals lokal ansässige Betriebe wie die Österreichische Wachstuch- und Kunstlederfabrik AG Traiskirchen. Ein besonderes Unikum der Walzengravieranstalt ist die funktionsfähige und elektrisch betriebene Transmission[4], mithilfe der die Maschinen der Arbeitshalle angetrieben wurden. Die Antriebswelle der Transmission erstreckt sich in Längsrichtung an der Raumdecke montiert, entlang des gesamten Raumes.