Museumsfrühling + Museumsarbeit = Museumsgewinner*innen

Museumsfrühling

So vielfältig wie die niederösterreichische Museumslandschaft, ist auch die Museumsarbeit. Die im Museumsfrühling belohnt wird! 

Was tut jemand, der im Museum arbeitet? Kann das jede und jeder, auch ohne spezieller Ausbildung und Berufserfahrung? Viele Menschen überlegen sich, in einem Museum mitzuarbeiten. Vielleicht neben oder vor allem nach der aktiven Berufslaufbahn. Doch wie stellt man den Kontakt zu einem Museum her, gerade, wenn man nicht "vom Fach" ist?

Tja, natürlich benötigen Mitarbeitende eines Museums fachlich qualifizierte Kenntnisse. Doch wie so oft im Leben gilt auch hier: mit ein bisschen Interesse und Geschick kann man alles erlernen und unter Anleitung selbst umsetzen. Dies ist besonders wichtig in den vielen Museen, die unbedingt ehrenamtlich Helfende zur Bewältigung der Aufgaben benötigen. Diese Arbeitsbereiche sind so vielfältig wie die Museumslandschaft selbst: von der Archivrecherche zur Objektfotografie, von der Vitrinengestaltung zur Texterstellung, von der Kulturvermittlung zur Gartenpflege – das alles und noch viel mehr will bewältigt werden!

Für den Museumsfrühling Niederösterreich im Mai überlegen sich viele Museen noch einmal zusätzliche Programmpunkte, mit denen das jährliche Motto umgesetzt wird. Eine Jury stellt sich dann der Qual der Wahl – nein, es ist wahrlich nicht einfach! – und kürt Gewinner*innen in verschiedenen Kategorien. Und dabei zeigt sich regelmäßig wieder, was alles zur Museumsarbeit dazu gehört.

Museen sind Inspiration.

Passend dazu lautet das Motto des heurigen Museumsfrühlings "Museen – nachhaltig inspirierend". Ein wunderbares Beispiel dafür ist das Kokoschka Museum Pöchlarn, wo seit 50 Jahren das Schaffen des großen österreichischen Expressionisten Oskar Kokoschka Besucher*innen aller Generationen vermittelt wird. Die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Insitutionen wie der Universität für Angewandte Kunst Wien garantiert außerdem die moderne Aufarbeitung und Vermittlung der Werke des Künstlers an seinem Geburtsort.

Museen gehen mit der Zeit.

So bleiben sie für ihr Publikum spannend und laden zum (Immerwieder-) Hereinkommen ein. Wie man dies mit relativ einfachen Mitteln, die jede*r (fast) ständig zur Hand hat, umsetzten kann, zeigt das Museum Lilienfeld mit der Idee eines Social Media Walks. Unter dem Titel "Insta What?" sind alle, ob Social Media-Anfänger*innen oder Profis, dazu eingeladen, den Museumsturm vom Keller bis zum Dachboden zu erkunden, festzuhalten, und die Fotos auf Instagram oder Tik Tok in die weite digitale Welt zu senden. So kommen Menschen jeden Alters ins Museum – das ist ja immer der erste Schritt: jede*r, die einmal über eine Türschwelle gegangen ist, tut sich bei einem zweiten Mal schon viel leichter. Das Museum wird im Ort sichtbarer, wird stärker wahrgenommen, man wird zum Thema. Und das Museum selbst erzielt mit geringem Mitteleinsatz breite Öffentlichkeitswirksamkeit erzielt. 

Wir finden, dies ist ein würdiger Sieger in der Kategorie "Treffpunkt: Museen als Orte der Begegnung für die Gemeinde / den Ort"!

Es geht nichts ohne Zusammenarbeit – auch unter Museen.

Dies beweisen regelmäßig die vielen Institutionen der Region Horn, die in dieser Kategorie schon zum wiederholten Male den Sieg ins Waldviertel holten. Das regionale Kooperationsprogramm der Museen Stift AltenburgEisenbahn- und Heimatmuseum GrafenbergKrahuletz-Museum EggenburgZeitbrücke-Museum GarsMuseum Horn und Feuerwehrmuseum Gars konnte die Jury auch im heurigen Jahr wieder überzeugen. Überzeugen auch Sie sich von diesem abwechslungsreichen Programm, das auf kleinem geografischen Raum geboten wird, und erkunden Sie dabei eine ganze Region bei Sonderführungen, Exkursionen, Wanderungen, Festen und vielem mehr!

Stichwort "Zusammenarbeit":

Darauf versteht sich auch das museumOrth, welches – ebenfalls erneut! – als Sieger aus dem Museumswettbewerb hervorging und zwar in der Kategorie „Miteinander: Einbindung lokaler Vereine, Schulen, Topotheken, etc.“. Im heurigen Jahr wird eine App gemeinsam mit Schüler*innen innen der Informatik Mittelschule Orth entwickelt. Quizfragen, Mitmachstationen und weitere Rätsel werden bei Führungen durch das Schloss und das Museum erarbeitet, dabei werden auch sonst nicht zugängliche Bereiche miteinbezogen.

Das Ergebnis dieses Projekts, die App, wird wie eine virtuelle Rätselrallye durchs Museum führen und für alle Besucher*innen ab 10 Jahren geeignet sein. Highscore inklusive!

Beobachten, Fragen, Mitmachen

Sie sind ein Museumsfan und haben Lust auf Museumsarbeit? Gerade die regionalen Stadt-, Bezirks- und Heimatmuseen freuen sich immer über freiwillige Unterstützung! Einige Tipps & Tricks finden Sie in unserem Blogartikel "Ehrenamt im Museum, wie geht das?", der unter den Eindrücken der 4. NÖ Freiwilligenmesse am 13. November 2022 im Landhaus in St. Pölten entstanden ist.
Oder Sie nützen das umfangreiche Angebot von Museen zum Museumsfrühling Niederösterreich. So bietet etwa das Städtische Museum Neunkirchen jeden Samstagnachmittag im Mai Interessierten die Möglichkeit, sich über die Erhaltung ihrer persönlichen historischen Schätze zu informieren. Korrekte Archivierung von Dokumenten oder Fotos, schonende Lagerung von Erinnerungsstücken oder Tipps und Tricks zur Konservierung – kommen Sie ins Museum und schauen Sie dem Team über die Schulter. 

Wir empfehlen: Besuchen Sie die Heimat- und Regionalmuseen beim Museumsfrühling im Mai, nützen Sie das abwechslunsreiche Programm, knüpfen Sie Kontakte, bilden Sie sich weiter – und werden Sie Teil der abwechslungsreichen Museums(arbeits)welt! 

Museumshandwerk erlernen

Wer es von der Pieke auf erlernen oder so manche Wissenslücke füllen möchte, dem seien die Kurse und Lehrgänge des Museumsmanagement Niederösterreich empfohlen: Der Lehrgang Museumsarbeit vermittelt ganz grundlegende Kenntnisse sowie praktische Fertigkeiten für die täglichen Aufgaben und den Umgang mit Sammlungen. Der Lehrgang zur Regional- und Familienforschung bieten einen praktischen Einstieg in die wissenschaftliche Recherche für alle mit Interesse an Archivarbeit, Regional-, Familien- und Ortsgeschichte. Und Sie kennen sicher die vielen Flurdenkmale, welche die (nieder-)österreichische Landschaft prägen. Was sie erzählen, wenn man sie zu lesen versteht, erfährt man im Lehrgang Kleindenkmale Kompakt.

Alle Kurse der Lehrgänge sind auch einzeln buchbar und somit für alle, die gerne in Museumsarbeit, Recherche und Objektbehandlung eintauchen möchten, je nach Interesse und Zeit perfekt geeignet!

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