DE
Museumsmanagement Niederösterreich, Foto: Katrin Vogg

Das Foto im Museum – Dokument, Quelle, Kunstwerk

Alle ArtikelNÖ Museen
Einblick in die Ausstellung "Axel Hütte. Imperial - Majestic - Magical" in der Kunsthalle Krems.

Einblick in die Ausstellung "Axel Hütte. Imperial - Majestic - Magical" in der Kunsthalle Krems.

Fotos gehören längst zu unserem Alltag. Nicht nur, weil wir die Kamera in Form des Handys ständig bei uns haben, sondern auch, weil wir von einer Flut an Bildern umgeben sind. Das – und der NÖ FOTOmarathon, am 4. Mai 2018 – geben Anlass, sich dem Thema Fotografien im Museum zu widmen.

Fotos können in unterschiedlichster Art und Weise Eingang in ein Museum oder eine Sammlung finden. Sie können dort unterschiedliche Funktionen erfüllen und ihre Bedeutung kann sich im Laufe der Zeit ändern.

Fotografien…

  • sind Quellen. Sie können Informationen liefern, die sonst vielleicht nicht mehr vorhanden sind (zum Beispiel über Gebäude im Ort, vergangene Ereignisse und Persönlichkeiten). Daher finden sich, vor allem in orts- und regionalgeschichtlichen Museen, viele Fotodokumente in den Sammlungen.
    Im Zeitbrücke-Museum in Gars am Kamp  wird am 12. und 13. Mai 2018, das ist das Wochenende des Museumsfrühling Niederösterreich, die Ausstellung „Engelbert Reis - Originalfotos aus Hilde und Gretl“ präsentiert. Dabei werden Fotos aus dem Buch von Peter Coeln und Tarek Leitner gezeigt. Der Fotograf Engelbert Reis hat mit seinen Bildern die Sammlung von zwei Cousinen, die in einem Haus in Gars am Kamp lebten, und den Prozess des Aussortierens der beiden Autoren festgehalten.
  • sind Kunstwerke. Nach den Anfängen der Fotografie im frühen 19. Jahrhundert hat sie sich im Laufe der Zeit zu einer eigenen Kunstgattung entwickelt. Die Kunsthalle Krems zeigt derzeit das fotografische Werk Axel Hüttes in der Ausstellung „Axel Hütte. Imperial – Majestic – Magical“ (11. März bis 10. Juni 2018).
  • können das Thema von Museen und Ausstellungen sein. Das Museum der Photographie in Fischamend beschäftigt sich mit der Geschichte der Fotografie mit Schwerpunkt auf Österreich.
  • sind Dokumente. Bei der Inventarisierung wird jedes Objekt in eine Datenbank oder Liste aufgenommen und ein oder mehrere Fotos des Objektes angefügt. So wird der Zustand, Inschriften sowie Farbe und Größe festgehalten. Eine genau Dokumentation der Sammlung ist nicht nur für Recherchen, wissenschaftliche Arbeiten und Ausstellungen notwendig, sondern auch für die Versicherung erforderlich. Außerdem werden Sonderausstellungen und Veranstaltungen mit Fotos festgehalten.
  • sind Werbebilder. Fotos werden für Websites, Social Media Plattformen, Drucksorten und Publikationen verwendet, um Institutionen in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Wenn man sich mit Fotografien auseinandersetzt, sollte man bedenken, dass sie einen Ausschnitt der Realität zeigen, dass sie bewusst oder unbewusst etwas festhalten sollten, dass sie auch bearbeitet (Schlagwort Filter und Photoshop) oder arrangiert sein können. Fotos müssen mit zusätzlichen Informationen interpretiert werden, daher kann sich auch die Sichtweise oder der Bedeutungsgehalt als Quelle ändern.

Wer sich nicht nur gerne mit Fotos und Fotografie inhaltlich auseinandersetzt, sondern selbst gerne hinter der Kamera aktiv ist, kann am 4. Mai 2018 beim NÖ FOTOmarathon der NÖ KREATIV teilnehmen. Unter dem Motto "Verknüpfte Welten" können Sie Ihr Talent unter Beweis stellen. Erstmalig findet der FOTOmarathon in ganz Niederösterreich statt. Die besten Fotos werden am 17. Juni beim Familientag in Grafenegg prämiert. Alle Infos unter www.noe-fotomarathon.at.

Text: Barbara Kohl