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Habaner Keramik: Geschichte kennt keine Grenzen

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Teller mit Palmettenmotiven und Architekturdarstellungen, Anfang 18. Jahrhundert, aus niederösterreichischer Werkstatt. Auf der Rückseite befindet sich ein Aufkleber mit der Inschrift „St. Johann a. d. March Haban“

Die Sammlung Habaner Keramik im Stadtmuseum "Alte Hofmühle"

Das Stadtmuseum „Alte Hofmühle“ in Hollabrunn verfügt über einen Bestand von rund 70 Habaner Fayencen, der ab 2002 in einem grenzüberschreitenden Projekt durch den Museumsverein und Expertinnen und Experten aus dem mährisch-slowakischen Grenzraum genauer unter die Lupe genommen wurde. Mit der Saisoneröffnung 2002 wurde die Sammlung zunächst als Dauerausstellung neu konzipiert und so der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich gemacht.[1]

In den darauffolgenden Jahren erfolgten tiefergreifendere Bearbeitung, die im Erscheinen der wissenschaftlichen Publikation „Täufer, Hutterer, Habaner. Geschichte, Siedlungen, Keramik in Südmähren, Westslowakei und Niederösterreich“[2] mündete. Die Beiträge unterschiedlicher Expertinnen und Experten setzten sich weiterführend nicht nur mit den Museumsobjekten selbst, sondern auch mit der Volksgruppe der Habaner (bzw. Täufer / Hutterer) auseinander. So konnte die Geschichte der Hollabrunner Keramikproduktion sowie deren Beziehungen zum mährischen respektive slowakischen Umfeld erstmals umfassend beleuchtet werden. Als Fayencen versteht man eine Untergruppe von Keramiken aus porösem Material, wie beispielsweise Ton. Diese zeigen meist eine weiße Grundierung, die eine blaue oder vierfarbige Gestaltung erhielt.