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Museumsmanagement Niederösterreich, Foto: Katrin Vogg

Im Chat mit MuseumsMenschen

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Mit „MuseumsMenschen im Schaudepot“ gelang dem Museumsverein Korneuburg ein nachhaltiger Brückenschlag zwischen den Generationen, historischen Sammlungen und virtuellen Welten. 

Worum es beim "Chat mit MuseumsMenschen" geht, wer dahinter steckt und warum er nun sogar "ausgezeichnet" ist, verrät dieser Beitrag. 

"Frag Hans!"

Mit dem generationenübergreifenden Kulturvermittlungsprojekt „MuseumsMenschen im Schaudepot“ gelang dem Museumsverein Korneuburg ein nachhaltiger Brückenschlag zwischen Senior*innen und Jugendlichen, zwischen historischen Sammlungen und virtuellen Welten. Aufbauend auf der webbasierten App „MuseumsMenschen“ über die in fiktiven “Chats“ Einblick in Museen gegeben wird, erarbeiteten Jugendliche gemeinsam mit Senior*innen Dialoge über ausgewählte Museumsobjekte aus dem Depot des Stadtmuseums – einem Holzkohlesack mit Holzkohle zum Bügeln, einer Honigschleuder und drei Paaren Skiern. Dabei begleiteten das Team rund um Projektentwicklerin Melanie N. Lopin Fragen, wie digitale Vermittlungsformate konzipiert werden müssen, um von Menschen mit wenig Erfahrung im Umgang mit Tablets, Smartphones und Chats genutzt zu werden, oder wie bei Jugendlichen Interesse am Wissen über Alltagsgegenstände und Handwerke vergangener Zeiten geweckt werden kann.

Von den Jugendlichen wurden Wissen und Können im Umgang mit digitalen Medien eingebracht und die Senior*innen ließen mit ihren Erzählungen die Objektgeschichten lebendig werden. Aus diesem Konglomerat entstanden dann reich bebilderte „Drehbücher“ für neue Chatverläufe, die dann gemeinsam online gestellt wurden. „Frag Hans!“ ist seither ein geflügeltes Wort im Museumsteam, ist doch der fiktive Chatpartner „Hans“ – benannt nach dem Museumsgründer Hans Krticzka von Jaden – jener, der den App-Nutzer*innen über die bald 160-jährige Geschichte des Stadtmuseums und seiner Objekte Rede und Antwort steht.

MuseumsMenschen

Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt „MuseumsMenschen im Schaudepot“ von Anja Grebe und Hanna Brinkmann vom Department für Kunst und Kulturwissenschaften der Universität für Weiterbildung Krems. Sie erarbeiteten eine Nutzer*innen-Studie zur Museums-App. Die Erfahrungen aus diesem Pilotprojekt konnten bereits viel beachtet bei internationalen Museumsforen vorgestellt werden – und sie bilden die Grundlage für die Entwicklung weiterer Forschungsprojekte und Vermittlungsformate für das Stadtmuseum Korneuburg.

Dieses gleichermaßen innovative wie auch nachhaltige Projekt wurde im Rahmen der Verleihung der Kulturpreise des Landes Niederösterreich an aufstrebende und arrivierte Persönlichkeiten aus dem Kunst- und Kulturschaffen mit dem Anerkennungspreis für Erwachsenenbildung und Arbeit im Museum ausgezeichnet.
Wir gratulieren herzlich!

Text: Ulrike Vitovec

 

Weiterführende Links:

Museumsverein Korneuburg
WebApp MuseumsMenschen
Department für Kunst und Kulturwissenschaften der Universität für Weiterbildung Krems