Die 1920er-Jahre – das Frauenbild ändert sich
Einige unserer Museen und Sammlungen beherbergen Zeugnisse aus dieser Zeit – Dinge und Dokumente, die eindrucksvoll den Alltag der Menschen widerspiegeln. Wir wollten anlässlich des Jubiläumsjahres wissen, was genau aus den 1920er-Jahren in den Museen Niederösterreichs noch vorhanden ist, und haben einen Aufruf gestartet, uns Sammelbestände zu melden. Die virtuelle Ausstellung ist nun online und wird laufend erweitert. Die Objekte aus dem Jahrzehnt zeigen bereits die unterschiedlichsten Lebenssituationen und lässt uns in das Niederösterreich vor 100 Jahren eintauchen:
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs versuchten die Menschen in ganz Europa einen Neuanfang in Politik, Gesellschaft, Kultur und Freizeit. Es war eine Zeit voller Gegensätze zwischen existenzieller Not, sozialen Umbrüchen, technischer Entwicklung und dem Bedürfnis nach Unterhaltung. Eine neue Kultur der Schnelligkeit ergriff das Leben vieler Menschen: Rationalisierung der Arbeit, Beschleunigung der Kommunikation und Aufbrechen der Rollenbilder kontrastierten das politisch aufgeladene Klima.
Das Frauenbild ändert sich
Frauen trugen kurze Frisuren und Kleider ohne Mieder, waren auffallend geschminkt und wurden mit neuem Selbstbewusstsein in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Der Künstler Rudolf Podany bildet die neuen Modetrends deutlich in seinen Keramikmasken und Figuren ab, zu sehen im Geschichtlichen Museum der Stadt St. Valentin. Die handgefertigten Damenschuhe mit Stöckel und genagelter Sohle entsprechen dem neuen Modestil der 1920er und laden zum Tanzen ein. Sie stammen von Frau Schönhacker und befinden sich heute in den Sammlungen des Museums Horn.