DE
Museumsmanagement Niederösterreich, Foto: Katrin Vogg

30 Jahre Verein Museen und Sammlungen Niederösterreich

Alle ArtikelVerein Museen und Sammlungen

Am 25. September 2021 fand im Museum Horn die Generalversammlung des Vereins Museen und Sammlungen Niederösterreich statt. Gleich anschließend wurde das 30jährige Bestandsjubiläum des Vereins gefeiert. Verknüpft war die Jubiläumsfeier mit der Möglichkeit, den im Museum Horn neu eingerichteten Bereich „Mensch.Boden.Technik - 7500 Jahre Landwirtschaft“ zu besichtigen, dessen offizielle Eröffnung unmittelbar bevorstand. Bürgermeister und Landtagsabgeordneter Jürgen Maier freute sich in seiner Begrüßung über den Entschluss, die Generalversammlung des Vereins in Horn abzuhalten und über das neue Landtechnik-Kompetenzzentrum, das er als Modernisierungsschub und einen wesentlichen neuen Bestandteil des Museums bezeichnete.

Generalversammlung

Die Berichte umfassten die Jahre 2019 und 2020. Der Verein hat derzeit 205 Mitglieder an 231 Standorten und erfreulicherweise gibt es sechs Neuzugänge. Weiters wurde ein Überblick über die trotz Pandemie zahlreichen Projekte im Berichtszeitraum gegeben. Ulrike Vitovec informierte die Anwesenden auch über die aktuell neuen Vorgaben des Schusswaffengesetzes, die Museen betreffen.

Jubiläumsrückblick

Nach der Generalversammlung wurde der 30. Geburtstag des Vereins Museen und Sammlungen Niederösterreich feierlich begangen. Ulrike Vitovec gab einen Überblick über die Entwicklungen seither und auch sehr anschauliche Einblicke in die Rahmen- und Ausgangsbedingungen in der Frühzeit des Vereins, aus dem heraus sich das Museumsmanagement entwickelt hat: Der Verein wurde im Oktober 1990 gegründet und konstituierte sich ein Jahr später. Schon 1992 holte sich der Verein internationale Anregungen, wie man Museen unterstützen kann. Die Themen, wie man die Museumsszene entwickeln kann, Museen sichtbar machen und Ausbildungen konzipieren kann, bewegten damals die Museumsszene österreichweit. 1992 wurden Grundlinien für ein niederösterreichisches Museumskonzept als Konzept für die Museumslandschaft vorgelegt, verantwortlich war damals Judith Brocza (ab 1994 Ulrike Vitovec). Die niederösterreichische Museumsszene umfasste bereits damals 500 Museen und Sammlungen (heute sind es 750).

1994 fand der erste Niederösterreichische Museumstag in Wiener Neustadt statt. 1995 wurde ein gemeinsames EDV-Inventarisierungsprogramm eingeführt, 1997 eine Servicestelle in Mödling eingerichtet. 1998 war Niederösterreich das erste Bundesland mit einem Verzeichnis aller Museen und Sammlungen als Online-Datenbank. Im gleichen Jahr ergab eine Museumsbefragung, dass es bei vielen Museen Qualitätsmängel gab. Das war der Anstoß für eine zentrale Betreuungsstelle mit niederschwelligen Schulungsangeboten, Beratung, einem Pool von Fachkräften. 1999 erfolgte die Eingliederung in die Volkskultur Niederösterreich BetriebsGmbH und es wurde die Abwicklung der Museumsförderung des Landes Niederösterreich übernommen. Die Marke „Museumsmanagement NÖ“ wurde 2005 geprägt, im gleichen Jahr wurde der erste Kustodenlehrgang abgewickelt. 2014 wurde die Museumsmanagement Niederösterreich GmbH als Betrieb der Kultur.Region.Niederösterreich GmbH gegründet.

Zukunft der Museen

Die Vereinsobfrau und Vorsitzende des NÖ Kultursenats Elisabeth Vavra richtete den Blick in die Zukunft und erläuterte die Änderungen in der neuen Kulturstrategie des Landes NÖ im Vergleich zur Kulturstrategie aus dem Jahr 2016 und umriss die künftigen Herausforderungen für Museen und die neu definierten Handlungsfelder: mehr Zugang für Familien, Digitalisierung, digitale Medien in der Kulturvermittlung, Nachhaltigkeit und Klimaverantwortung, und die Entwicklung des Kulturtourismus.

Martin Lammerhuber, Geschäftsführer der Kultur.Region.Niederösterreich, dankte abschließend Obfrau Elisabeth Vavra für ihr Engagement. Dank sprach er auch Ulrike Vitovec mit ihrem Team aus – die Geschichte des Wirkens des Museumsmanagements bezeichnete er als beeindruckend. Die Museen beschrieb er als Repräsentanten für Beständigkeit, Nachhaltigkeit, Begegnung und Vermittlung weit über eine kurzfristige Wirkung hinaus und wünschte angesichts der neuen Herausforderungen alles Gute.

Feiern!

Museumsleiter Anton Mück präsentierte ein Video zur Vorgeschichte des neuen Bereiches Landtechnik als Einführung in die Ausstellung. Am Schluss wurde die überaus große und gehaltvolle Geburtstagstorte angeschnitten, die Sektflaschen ge- und das Buffet eröffnet. Gleichzeitig mit dem geselligen Beisammensein konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen von zwei Führungen als „Pre-opening“ die neue Ausstellung besichtigen und den Nachmittag entspannt ausklingen lassen.

Autorin: Mag.a Helene Schrolmberger