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Paradies in der Mitte

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Abgeschiedenheit. Stille. Besinnung. 

Wie die Klosterkirche prägt auch der Klostergarten unser Bild vom ruhigen Leben der Mönche. Dabei zeigt die Spurensuche den lebhaften Wandel, den die Klostergärten im Laufe der Zeit erlebten. 

Die Wichtigkeit des Gartens betont schon der hl. Benedikt in seiner Mönchsregel: "Das Kloster soll... so angelegt werden, dass sich alles Notwendige, nämlich Wasser, Mühle und Garten, innerhalb des Klosters befindet." Dabei ist klar, dass sich die Idee des Gartens, von dem hier die Rede ist, wenig deckt mit unserer Vorstellung vom gehegten Stückchen Natur. Denn vor allem die Versorgung des Klosters mit (Heil-)Kräutern und Gewürzpflanzen stand am Beginn der jahrhundertealten Tradition; Mönche und Nonnen versuchten, mit Hilfe der "Apotheke Gottes" die gesundheitlichen Nöte ihrer Mitmenschen zu lindern. Heilkundige wie Hildegard von Bingen (die in der Mitte des 12. Jahrhunderts das Wissen ihrer Zeit um die Kräfte der Pflanzen niederschrieb) sind noch heute Inbegriff jenes Vertrauens, dass gegen jede Krankheit "ein Kräutlein gewachsen sei".