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Der Große Krieg im kleinen Museum

 

Zur Zeit des Ersten Weltkriegs gab es eine breite Bewegung des Sammelns von Objekten, die für das Weltkriegsgeschehen, das die gesamte Gesellschaft erfasste, als repräsentativ galten. In Retz sammelte der ambitionierte Museumsverwalter Karl Mössmer (1863-1934). 1926 richtete er ein Kriegsmuseum ein, das bis 1947 bestand. Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet die Kriegssammlung in Vergessenheit und wurde größtenteils verräumt.

Die Sammlung des ehemaligen Kriegsmuseums wurde im Rahmen des Pilotprojekts „Schätze ins Schaufenster – Qualitätsoffensive Museumsdepots“ des Landes Niederösterreich wieder aufgefunden und im Zuge eines Forschungsauftrags zu den „Sammlungen der ‚Kriegsmuseen‘ zum Ersten Weltkrieg in der Zwischenkriegszeit in Niederösterreich“ aufgearbeitet und inventarisiert.

Das Buch „Der Große Krieg im kleinen Museum. Das Kriegsmuseum Retz (1926-1947)“ der Autorin Mag.a Helene Schrolmberger erzählt die Geschichte der Sammlung. Sie kann als Beispiel für die Sammelstrategien kleiner Museen und Sammler im Ersten Weltkrieg gelten und lenkt die Aufmerksamkeit auf Objekte aus dem „Großen Krieg“, die als kleinere Bestände in vielen Museen vorhanden sind.

Nach einer Einführung in die Geschichte von Karl Mössmer und seiner Sammlung liegt der Schwerpunkt des Buches auf der bildlichen Präsentation eines Querschnitts der Sammlung. 595 aus insgesamt 3.172 Objekten der Kriegssammlung werden vorgestellt. Themenbereiche reichen von Patriotika des euphorischen Beginns über Feldpost, Kleidungsstücke, Ersatzstoffe und Exlibris bis hin zu Erinnerungsobjekten, Frauen an der Heimatfront und die Kunst von Kriegsgefangenen.

 

Die Buchpräsentation fand am 10. November 2018 im Museum Retz statt. Mag.a Ulrike Vitovec, Geschäftsführerin des Museumsmanagement Niederösterreich, und Helmut Koch, Bürgermeister der Stadtgemeinde Retz, freuten sich gemeinsam mit Martin Lammerhuber, Geschäftsführer Kultur.Region.Niederösterreich, über etwa 200 interessierte Gäste, die den Vorträgen von Mag.a Helene Schrolmberger und Dr. Thomas Dammelhart vom Stadtarchiv Retz lauschten.

Die Fotogalerie zu der Buchpräsentation finden Sie in unserem Einblicke-Beitrag.

Nähere Informationen zum Pilotprojekt „Schätze ins Schaufenster – Qualitätsoffensive Museumsdepots“ und zum Forschungsauftrag des Landes Niederösterreich zu den Sammlungen der ehemaligen Kriegsmuseen über den Ersten Weltkrieg in Niederösterreich finden Sie bei unseren Projekten.

 

Kosten: EUR 18,90 (zzgl. Versandkosten)
 
Erhältlich:
Beim Museumsmanagement Niederösterreich und in folgenden Geschäften:
Buchhandlung Hofer Media - Retz
Volkskultur - Buchhandlung der Regionen - Krems-Stein
Erlebniskeller - Retz

Weitere Informationen:

Inhalt (PDF)

Autorin - Mag.a Helene Schrolmberger:

Helene Schrolmberger, geboren 1958, hat Europäische Ethnologie studiert. Sie ist seit 2010 mit der Aufarbeitung der Sammlungen am Museum Retz befasst und in kleinerem Ausmaß in grenzüberschreitenden regionalhistorischen Projekten und als Ausstellungskuratorin tätig.

Ihre Schwerpunkte sind kulturwissenschaftliche Fragestellungen zu musealen Sammlungen und Themen der Stadtgeschichte. Sie inventarisierte die gesamte Kriegssammlung im Rahmen des Pilotprojektes „Schätze ins Schaufenster – Qualitätsoffensive Museumsdepots“.

Produktion: Museumsmanagement Niederösterreich GmbH
Herausgeber: Kultur.Region.Niederösterreich GmbH
Fotografie: Carolina Frank, Mag.a Helene Schrolmberger, Thomas Magyar
Grafik: Mag.a Ulrike Schwach-Pekert
ISBN 978-3-903058-21-7
Softcover, 184 Seiten